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Weizenähren vor untergehender Sonne
Foto: sandra312/pixabay

Wetter im Juli: Rekordhitze und deutlich zu wenig Niederschlag

Ähnlich wie im außergewöhnlich heißen Sommer 2018, so rollte auch im letzten Julidrittel 2019 eine große Hitzewelle heran. "Drei Tage in Folge 40 Grad, dabei 25 Mal Höchstwerte von 40 Grad und mehr. Das geht in die meteorologischen Geschichtsbücher ein", sagt Andreas Friedrich, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes.

Besonders im Westen brachen reihenweise die bisherigen Rekorde. Mit 42,6°C wurde dabei in Lingen im Emsland der alte deutsche Spitzenwert um mehr als 2 Grad übertroffen.

Ansonsten verlief der Juli bei einem deutlichen Niederschlagsdefizit insgesamt sonnenscheinreich. Dies meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) Anfang August nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.

Wetter Juli: Anfangs meist angenehm warm, später Rekordhitze

Mit 18,9 Grad Celsius (°C) lag im Juli der Temperaturdurchschnitt um 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 0,9 Grad.

Hochdruckgebiete über Nordwesteuropa sorgten in den ersten beiden Dekaden im Norden für kühle und im Süden für angenehm warme Witterung. Die Nächte verliefen meist recht frisch und das Thermometer zeigte oft einstellige Werte. Am tiefsten sank das Quecksilber dabei in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge: Am 4. trat dort bei einem Minimum von 1,5 Grad sogar Bodenfrost auf.

Durch die Verlagerung des hohen Luftdruckes nach Osteuropa konnte im letzten Drittel die über Südwesteuropa lagernde Gluthitze nach Deutschland vordringen. Von 1881 bis 2018 wurden in Deutschland insgesamt zehnmal 40 Grad erreicht oder überschritten, jetzt im Juli 2019 25 Mal in nur drei Tagen!

Trockenheit erreicht zum Teil katastrophale Ausmaße

Mit rund 55 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fehlten dem Juli 31 Prozent zu seinem Soll von 78 l/m². Deutschland befand sich häufig im Einflussbereich von Hochdruckgebieten, die nur an wenigen Tagen Regen oder Gewitter zuließen. Diese brachten örtlich Sturm, Hagel und große Niederschlagsmengen. Kreuth-Glashütte, südlich von Bad Tölz, meldete dabei am 28. mit 138,9 l/m² die bundesweit größte Tagessumme des Monats.

In den meisten Gebieten blieb der Juli jedoch deutlich zu trocken. In zahlreichen Orten, verteilt in ganz Deutschland, fiel lediglich ein Viertel oder gar Fünftel des Solls.

Angesichts der gnadenlosen Hitze, die dabei zum Monatsende herrschte und dem immer noch vorhandenen großen Niederschlagsdefizit aus dem Vorjahr nahm die Dürre in vielen Gebieten katastrophale Ausmaße an. Die „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzer“ sprach von einer Jahrhundertkatastrophe für die Wälder in Deutschland.

Sonnenscheinbilanz leicht positiv

Die Sonnenscheindauer lag im Juli mit etwa 235 Stunden um 13 Prozent über ihrem Soll von 212 Stunden. Am meisten zeigte sich die Sonne im Saarland mit örtlich mehr als 310 Stunden, am wenigsten an der Nordseeküste mit teils unter 170 Stunden.

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