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Was taugt als Ersatz für Glyphosat?

Angesichts eines möglichen Verbotes von Glyphosat ist es nur verständlich, dass Praktiker und Wissenschaftler dringend nach Möglichkeiten suchen, um auch zukünftig ohne Totalherbizide pfluglosen Ackerbau betreiben zu können. Dabei ist in den vergangenen Monaten das Interesse der Praxis an einer reduzierten Bodenbearbeitung bis hin zur Direktsaat sogar noch gewachsen, vor allem durch die massiv gestiegenen Kraftstoffkosten.

In der aktuellen November-Ausgabe der LOP - Landwirtschaft ohne Pflug stellen wir deshalb eine weitere Versuchsserie zum pfluglosen Ackerbau ohne Glyphosat aus Sachsen vor. Sieht man sich die Versuchsergebnisse an, zeigen sich interessante Tendenzen. Die Versuchsansteller haben auch untersucht, wie sich die Verunkrautung in Abhängigkeit von Glyphosateinsatz und Bodenbearbeitung in der Folgefrucht entwickelt.

Glyphosat mit höchster Effektivität - vorläufig

Letztlich ist dies die entscheidende Zielgröße in Bezug auf mögliche Ertragsverluste, aber auch hinsichtlich einer Verringerung des Unkrautsamenpotenzials im Boden. Hier zeigt sich zunächst, dass Glyphosat zum Einsatzzeitpunkt alle Schadpflanzen sehr effektiv erfasst. Im Folgejahr wirkte sich dieser Bekämpfungserfolg aber kaum noch auf die aktuelle Verunkrautung aus.

Was den Unkrautdruck tatsächlich reduziert hat, war eine mehrfach wiederholte Stoppelbearbeitung, selbst mit einer sehr flachen Bearbeitung mit dem Schwerstriegel. Bei Wintergetreide waren aber auch die Anlage eines „falschen Saatbettes“ und späte Saattermine effektive Maßnahmen zur Verringerung des Unkraut- und Ungrasdruckes.

Prädatoren fressen Unkrautsamen

Ähnlich wirksam wie der Glyphosateinsatz war auch die „Prädatorvariante“, wobei die Fläche vor dem Einsatz des Grubbers zunächst unbearbeitet blieb. Die Theorie dahinter: Insekten und Vögel fressen so die an der Bodenoberfläche liegenden Samen, was das Unkrautsamenpotenzial deutlich reduzieren kann. Der beste Effekt lässt sich hier wahrscheinlich erzielen, wenn die Zwischenfrucht fast ohne Bodenbewegung sofort nach der Ernte in die Stoppel eingeschlitzt wird.

Die folgende Winterung könnte dann im „Planting Green“-Verfahren in die stehende Zwischenfrucht eingesät werden. Ein grundsätzlicher Verzicht auf Glyphosat erfordert hierbei jedoch einen sauberen Zwischenfruchtbestand.

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