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Steinklee: Die "Luzerne der Sandböden"
Die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg- Vorpommern (LFA) begleitete 2017 bis 2020 elf landwirtschaftliche Betriebe beim Demonstrationsanbau von Steinklee. Steinklee (Melilotus albus und M. officinalis) ist eine zweijährige Kleeart, die in Ländern wie Russland, Weißrussland oder Kanada eine wichtige Rolle als Bodenverbesserer spielt. Melilotus könnte auch hierzulande punkten. Bislang fehlt bei uns auf grundwasserfernen Sandstandorten eine ökonomisch nutzbare und Humus- und Bodenfruchtbarkeit aufbauende Pflanzenart. Steinklee könnte diese Lücke füllen. Er ist die einzige überwinternde Leguminose, die auf trockenen Sandböden gute Erträge bringt. Steinklee gilt deshalb auch als „Luzerne der Sandböden“. Außerdem ist er eine wertvolle Bienenweide.
Steinklee: Fütterung problematisch
Problematisch ist jedoch der hohe Cumaringehalt, der einen Einsatz in der Fütterung erschwert. Deshalb wird er vor allem als Biogas-Pflanze, aber auch zur Gründüngung angebaut. Die reiche Wurzelbildung führt zu Bodenlockerung und Humusaufbau, außerdem wird Bodenleben gefördert. Steinklee verfügt über ein kräftiges Pfahlwurzelsystem, mit dem er Bodenverdichtungen besonders gut durchdringen kann.
In Symbiose mit Rhizobium meliloti bindet Steinklee Luftstickstoff. Die hohe N-Lieferung als Gründünger wurde in diversen Versuchen belegt, Ertragssteigerungen sind auch im 2. Jahr noch messbar. Dabei variiert die N-Lieferung in Abhängigkeit von den Standortfaktoren und der Biomassebildung relativ stark. Unter günstigen Mineralisationsbedingungen im Mai und Juni kann umgebrochener Steinklee die Nmin-Werte in 0–90 cm Bodentiefe im Extremfall um bis zu 200 kg pro Hektar erhöhen. Zur Verwertung dieser hohen N-Mengen eignet sich Mais als Nachfrucht sehr gut.
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