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Hacktechnik: Präzision spart Handarbeit
Das Hacken von Reihenkulturen wie Mais oder Sojabohnen ist im Biolandbau zur Regulierung von Beikräutern meist unumgänglich. Vor dem Hintergrund zunehmender Herbizidresistenzen gewinnt der Einsatz von Hacktechnik auch im konventionellen Landbau wieder an Bedeutung.
Der Einsatz der Hacke kann folgende positive Auswirkungen auf die Kulturpflanzen haben:
- Regulierung von Beikräutern,
- Brechung von Verkrustungen an der Bodenoberfläche,
- Verbesserung des Gasaustausches,
- Verbesserung der Versickerung von Niederschlägen,
- Nährstoffversorgung der Kulturpflanzen durch Anregung der Mineralisierung.
Das Hacken kann dabei nur exakt durchgeführt werden, wenn es gelingt, das Hackgerät genau in der Mitte zwischen den Kulturpflanzen zu führen. Ansonsten können hohe Pflanzenverluste auftreten. Dazu können folgende Systeme beitragen:
- RTK-Lenksysteme für den Traktor,
- Verschieberahmen mit Kamerasteuerung,
- SBG Raven-Technik,
- PFA-Row Tracking.
Hacktechnik: Exaktes Arbeiten zwischen den Reihen
RTK-Lenksystem
Für Traktoren, die noch keine serienmäßige RTK-Ausrüstung haben, gibt es Möglichkeiten der Nachrüstung z. B. mittels Lenkautomaten. Dadurch wird es unter anderem auch möglich, dass eine Anpassung an einen nicht geradlinigen Feldrand erfolgt. Das Lenksystem führt den Traktor beim Hacken exakt zwischen den Reihen und ermöglicht dem Fahrer auch während des Hackens eine Kontrolle nach hinten.
Verschieberahmen
Verschiebrahmen sollen das Hackgerät genau über den Kulturreihen führen. In der Praxis werden zwei Arten unterschieden:
- Linearverschiebung: Hackgerät kann direkt hinter dem Anbaudreieck linear nach links und rechts verschoben werden; direkte, schnelle Lenkung möglich, Verschieben wird im Traktor aber teilweise als störendes Rucken wahrgenommen;
- Parallelogramm-Verschiebung: hinter dem Anbaudreieck befindet sich noch ein zweiter, parallel geführter Rahmen; sanfte Lenkug mit weniger Rucken im Traktor, allerdings werden Heckhubwerk und Hinterreifen durch längere Anbauweise stärker belastet
Zur Steuerung der Verschieberahmen gibt es unterschiedliche Erkennungssysteme für die Kulturreihen, wobei vor allem die Kamera- und die Ultraschallsteuerung genutzt werden:
- Kamerasteuerung: Die meisten Kameras erkennen die Kulturreihe anhand einer unterschiedlichen Grünfärbung. Vor dem Kauf sollte mittels einer Feldprobe ermittelt werden, ob die Kamera die Hauptkulturen von den auf dem Betrieb gängigen Unkräutern unterscheiden kann.
- Ultraschallsteuerung: Jeweils paarweise angeordnete Sensoren senden Ultraschall aus, der im Optimalfall von den Stängeln der Kulturpflanze reflektiert wird. So können beispielsweise die Maisreihen anhand der exakt in der Reihe befindlichen Stängel erkannt werden, auch wenn die oberen Blätter die Reihen bereits teilweise bedecken.
SGB-Raven-Technik und PFA-Row-Tracking
Die sogenannte SGB-Raven-Technik nutzt Lenkseche, die bereits bei der Saat bzw. Pflanzung einen Schlitz zur Spurführung anlegen. Dieser Schlitz wird bei späteren Überfahrten zur Spurführung genutzt. Dazu wird auf dem Hackgerät ein Koppelrahmen mit Lenksechen und RTK-System montiert.
Beim PFA-Row-Tracking wird am Traktor eine rückwärts gerichtete Kamera montiert und am Hackgerät eine Referenztafel. Somit kann die Kamera feststellen, wenn beispielsweise am Seitenhang das Hackgerät hangabwärts zieht. Die Kamera erkennt und berücksichtigt auch die Position der Kulturreihe.
Fazit zur exakten Hacktechnik
Generell gilt: Nicht immer ist ein exaktes Heranhacken notwendig. Die Kulturpflanzen reagieren unterschiedlich empfindlich auf eine Verletzung ihrer stängelnahen Wurzeln.
Entscheiden Sie anhand Ihrer betrieblichen Voraussetzungen, welche Kriterien auf Ihrem Betrieb wichtig sind. Überprüfen Sie deren Einhaltung vor dem Kauf zum Beispiel durch eine Feldprobe.
- Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Beitrag "Präzision spart Handarbeit" von Willi Peszt (Burgenländische Landwirtschaftskammer, Österreich); erschienen in der LOP Ausgabe 2019/04
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