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Gülle ausbringen im Getreidebestand – Auswirkungen auf Ertragsniveau
Eine bessere Verteilung anfallender organischer Dünger innerhalb der Betriebsflächen ist sowohl für den Gewässerschutz als auch für den Betrieb selbst positiv. In Regionen mit konzentrierter Tierhaltung gilt dieser Grundsatz ebenso, auch über die Betriebsgrenzen hinaus. Dabei stellt Wintergetreide in einigen Betrieben eine beachtliche Flächenreserve zur Ausbringung der flüssigen organischen Dünger im Frühjahr dar. Doch ein wesentliches Problem beim Gülleeinsatz im Getreidebestand ist die Befahrbarkeit der Flächen im Frühjahr. Der Einsatz von Gülle und Gärprodukten in Getreidebeständen ist daher ein zentraler Beratungsinhalt des vom Freistaat Sachsen geförderten Projektes "Landwirtschaftlicher Gewässerschutz" in den sächsischen Nitratgebieten.
Herausforderung Gülle ausbringen nach Düngeverordnung 2020
Mit der erneuten Novellierung der Düngeverordnung im Mai 2020 sind die Sorgen in vielen Betrieben bezüglich der Befahrbarkeit der Flächen nicht kleiner geworden. Wie sich bereits in diesem Frühjahr zeigte, wird durch den Wegfall der Ausnahmeregelungen bei der Düngung auf temporär gefrorenem Boden das Zeitfenster, in dem der Boden schonend befahren werden kann, vielerorts noch deutlich enger. Zeitgleich muss durch die weiteren Einschränkungen bei der Herbstdüngung mehr Gülle mit ins Frühjahr genommen werden. Hiervon sind insbesondere die Landwirte in den Nitratgebieten betroffen. Fraglich ist in dem Zusammenhang, wie sich die partielle Befahrung der Bestände mit schwerer Gülletechnik im Frühjahr auf den Getreideertrag – auswirkt. Dies ist vor allem unter den veränderten düngerechtlichen Rahmenbedingungen brisant. In vielen Regionen musste bei grenzwertigen Bedingungen oder zu späten Terminen in die Bestände gefahren werden.
Gülle ausbringen mit tiefen Spuren auf feuchten Flächen
Aufgrund der Witterungsbedingungen ist eine Gülleausbringung oft erst Anfang März möglich. Im Februar 2020 war Sachsen nahezu flächendeckend durch überdurchschnittliche Temperaturen (5 bis 6 °C) ohne Nachtfröste sowie ausgesprochen hohe Niederschlagsmengen von regional bis zu 100 mm gekennzeichnet. In diesem Jahr waren große Teile bis Mitte Februar schneebedeckt. Hinzu kam, dass die Monate März und April außergewöhnlich kühl ausfielen und die Böden nur langsam abtrockneten.
In Nordsachsen wurden die ersten Getreideflächen bereits Ende Februar befahren. Auf den oftmals noch nicht ausreichend abgetrockneten Böden mussten die ersten Fahrversuche zum Teil aber auch wieder abgebrochen werden. Mancherorts wurde die Gülle nach vorheriger mineralischer Andüngung der Bestände in der letzten Märzdekade ausgebracht. Die Befahrungsbedingungen variierten in diesem Zeitraum regional. In den trockneren Landesteilen waren sie oftmals besser als im Vorerzgebirgsland. Hier wurden die letzten Flächen noch Ende April bei bereits weit vorangeschrittener Entwicklung des Getreides (bis zum EC-Stadium 32) befahren. Die schwere Gülletechnik hinterließ auf den teils noch feuchten Böden und in den mitunter kräftigen Beständen vielerorts deutlich sichtbare Spuren. Das Ertragsniveau in den Betrieben stellte sich standort- und jahresabhängig unterschiedlich dar.
Dies ist ein Auszug des Beitrages „Vor dem Schossen Gülle fahren. Gülleausbringung im Getreidebestand – Auswirkungen auf den Ertrag“ von Markus Theiß und Marc Büchner (AgUmenda GmbH). Der Beitrag ist in der LOP November 2021 erschienen.
Lesen Sie im vollständigen Artikel welche Auswirkungen das Güllefahren im Bestand auf Ertragsniveau und Pflanzenschäden hat. Darüber hinaus wird im Beitrag beschrieben, unter welchen Bedingungen Gülle im Getreidebestand optimalerweise ausgebracht werden sollte.
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