. Redaktion
Fusarium mit neuen Ansätzen bekämpfen
Ährenfusarium (Fusarium graminearum) belastet das Korn mit Mykotoxinen und ist eine der gefürchtetsten Getreidekrankheiten. Bei einem Befall mit Fusarium bleiben die Ähren partiell taub, weiter bilden sich bei hoher Luftfeuchtigkeit Sporenlager auf den Spelzen aus. Die Körner verkümmern oder werden mit Pilzmyzel durchwachsen. Die Pilze bilden Mykotoxine (u.a. Deoxynivalenol und Zearalenon) aus.
Eine wirksame Reduktion der Mykotoxine durch Fusarium ist für eine verbesserte Lebens- und Futtermittelsicherheit von Getreideprodukten sehr wichtig. Für eine umweltverträgliche Intensivierung von Agrarökosystemen braucht es Pflanzenschutzmaßnahmen, die für die menschliche Gesundheit und die Umwelt kein Risiko darstellen. Eine geeignete Fruchtfolge mit Kulturpflanzen, die für den Pilz nicht als Wirtspflanzen dienen, sowie das gründliche Zerkleinern und Unterpflügen von gemulchten Ernterückständen sind wirksame Anbaupraktiken, um den Fusarienbefall zu verringern.
Parasitische Gegenspieler von Fusarium
Die biologische Bekämpfung von Ährenfusarium nutzt die Konkurrenz von Mikroorganismen gegen die Fusarium-Pilze. Untersuchungen haben gezeigt, dass der in der Schweiz natürlich vorkommende Bodenpilz C. rosea den Erreger F. graminearum auf Mais-Ernterückständen parasitieren kann. Dadurch konnte die Bildung der gefährlichen Fruchtkörper mit ihren Askosporen teils stark unterdrückt werden. Somit wurden am Standort Agroscope-Reckenholz in Zürich Versuche durchgeführt, um die Wirkung von C. rosea zur Regulierung von Ährenfusarium und zur Reduktion von Mykotoxinen in Weizen unter Feldbedingungen zu untersuchen.
Dazu wurden zunächst Maisstängel in einer Mais-Weizen-Fruchtfolge unter reduzierter Bodenbearbeitung nach der Ernte gesammelt und anschließend künstlich im Labor mit F. graminearum infiziert. Im Anschluss wurden die infizierten Maisstängel unter optimalen Wachstumsbedingungen mit verschiedenen Formulierungen von C. rosea oder nur mit Wasser (Kontrolle) behandelt und danach zwischen die Reihen von zwei Winterweizensorten mit unterschiedlicher Fusarium-Anfälligkeit ausgebracht. Wie sich in den beiden Versuchsjahren (Ernten 2017 und 2018) zeigte, konnte der Befall mit Ährenfusarium durch die Behandlung mit dem Bodenpilz substanziell reduziert werden.
Biofumigation: Mulch gegen Fusarium
Im Rahmen der Feldversuche an Agroscope-Reckenholz wurde weiter die Maßnahme „Cut-and-carry”-Biofumigation zur Bekämpfung von Fusarium untersucht. Dabei wurde Für die „Cut-and-carry”-Biofumigation wurden nach der Weizen-Aussaat im Herbst Mulchschichten verschiedener Zwischenfrüchte auf die infizierten Maisstängel ausgebracht: Weißer Senf, Brauner Senf sowie Alexandriner-Klee.
Durch die „Cut-and-carry”-Biofumigation, bei der eine Mulchschicht auf infizierte Mais-Ernterückstände verteilt wird, wurde die Mykotoxin-Belastung der Körner erheblich reduziert und der Körnerertrag von Weizen verbessert. Die zum Mulchen eingesetzten Zwischenfrüchte Weißer Senf, Brauner Senf und Alexandriner Klee verminderten in beiden Jahren konsistent den Mykotoxin-Gehalt und erhöhten den Ertrag teils substanziell.
. Redaktion