. Redaktion
Bio-Mais solo und im Gemenge
Der Fruchtfolgegestaltung kommt im ökologischen Landbau zentrale Bedeutung zu, da durch sie die Nährstoffversorgung, Krankheits- und Schädlingsdynamik sowie die Unkrautregulierung beeinflusst werden.
Mais hat einen hohen Nährstoffbedarf, der – besonders hinsichtlich des Stickstoffs – aufgrund der Richtlinien des ÖL über die übliche organische Düngung kaum vollständig gedeckt werden kann. Daher ist dieser Aspekt bei der Fruchtfolgegestaltung besonders wichtig, denn der Mais konkurriert als Pflanze mit hohem Nährstoffbedarf und geringem Konkurrenzvermögen gegenüber Verunkrautung mit anderen Pflanzenarten wie Weizen um Gunststellungen in der Fruchtfolge, zum Beispiel nach Kleegras.
Dieses Leguminosen-Gras-Gemenge erfüllt als Vorfrucht die Ansprüche des Maises optimal. Wenn die Fruchtfolgegestaltung dies nicht zulässt, sollte der Mais nach Körnerleguminosen mit folgendem Zwischenfruchtanbau oder nach einer legumen Zwischenfrucht angebaut werden. Aufgrund der Wachstumszeit und seines intensiven Durchwurzelungsvermögens kann Mais eine organische Düngung sehr gut verwerten, so dass er bei entsprechender Düngergabe auch in einer abtragenden Fruchtfolgestellung angebaut werden kann.
Bio-Mais: Später säen als im konventionellen Anbau
Üblicherweise wird im Ökolandbau (ÖL) der Mais rund zehn bis 14 Tage später als im konventionellen Landbau gesät. Bei höheren Bodentemperaturen ermöglicht dies ein schnelleres Keimen und Auflaufen der Maispflanzen. Dadurch kann der Befall des Keimlings durch Krankheiten und Schädlinge deutlich reduziert werden. Vor der Saat wird vielfach eine intensive Bodenbearbeitung durchgeführt, die neben
- der Einarbeitung organischer Dünger,
- der Unkrautregulierung und
- der Saatbettbereitung auch zur
- Erhöhung der Bodentemperaturen beiträgt.
Zugleich steigt damit aber auch das Risiko von Bodenerosion vor und nach der Saat. Dies stellt im ÖL eine große Herausforderung dar, der sich verschiedene Ansätze zur Reduzierung der Bodenbearbeitungsintensität widmen.
Neben dem Konzept der reduzierten Bodenbearbeitung nach abfrierenden Zwischenfrüchten, die aber zugleich meist einen stärkeren Unkrautbesatz nach sich zieht, verfolgen andere Strategien die Reduzierung der Bodenbearbeitung nach dem Anbau winterharter Zwischenfrüchte, wie zum Beispiel Wintererbsen in Reinsaat oder im Gemenge mit Winterroggen, die einen nahezu unkrautfreien Acker und bedeutende Reststickstoffmengen hinterlassen.
Mais mit Stangenbohnen im Gemenge
Zum Mischanbau von Mais mit Stangenbohnen (Phaseolus vulgaris L.) wurden unter den Bedingungen des ÖL umfangreiche Versuche an der Universität Kassel, FG Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe sowie auch am Thünen-Institut für Ökologischen Landbau durchgeführt. Damit sind folgende Ziele verbunden:
- Biodiversität erhöhen,
- N-Fixierung der Bohne,
- Rohproteingehalt der Mischsilage steigern und ggf.
- eine bessere Bodenbedeckung durch die Bohne als Mischungspartner mit der Folge eines verbesserten Bodenschutzes und einer effektiveren Unkrautunterdrückung.
Im Mittelpunkt standen dabei Untersuchungen zu Sorte, Saatstärke bzw. zum Mischungsverhältnis und zum Saatzeitpunkt der Bohnen, da die Konkurrenzkraft der Bohnen sowie die mechanische Unkrautregulierung die größten Herausforderungen darstellten.
Die Sortenwahl ist beim Gemengeanbau von großer Bedeutung. Beim Mais ist eine hohe Standfestigkeit wichtig, um von den rankenden Bohnen nicht herabgezogen zu werden. Bei den Bohnen ist die Abreifeentwicklung zu beachten, die für eine gemeinsame Silierung synchron mit der Abreife des Maises erfolgen sollte.
. Redaktion