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Jan Wreesmann

Betriebliche Nährstoffkreisläufe schließen

Ludwig Wreesmann stellte das Pflügen auf Gut Altenoythe bereits 1995 ein, nachdem eine Versuchsanlage der Landwirtschaftskammer Niedersachsen auf dem Hof gezeigt hatte, dass auch nicht wendend vergleichbare Erträge wie bei konventioneller Bewirtschaftung zu erreichen sind.

Ein wichtiger Grund für den Pflugverzicht waren Ökonomie und Arbeitswirtschaft. Ludwig Wreesmann sagt dazu: „Heute könnte auch keiner bei uns mehr richtig pflügen.“ Weitere Gründe für die Umstellung waren der Schutz vor der Winderosion, die auf den leichten Böden in Norddeutschland größere Schäden verursachen kann, sowie der Erhalt und der Aufbau von Bodenfruchtbarkeit.

System Immergrün konsequent anwenden

Heute zeichnet sich Jan Wreesmann für die Geschicke auf dem Gut hauptverantwortlich. Der Landwirt strebt an, die Böden unmittelbar nach der Ernte immer wieder zu begrünen, sei es mit einer Zwischenfrucht, einer Zweitfrucht oder auch der Folgekultur. Daher wird auf eine herkömmliche Stoppelbearbeitung mit Grubber und Scheibenegge verzichtet, stattdessen erfolgt eine Bestellsaat mit der Kreiselgrubber-Kombination. Da der sandige Boden zur Dichtlagerung neigt, erfolgt bei Bedarf eine etwa 25 cm tiefe Lockerung mit dem Lockerungsvorsatz TL, der aber den Boden nur wenig mischt.

Jan Wreesmann sagt dazu: „Sinnvoll ist eine Lockerung aber nur bei trockenen Bedingungen, am besten in Verbindung mit Zwischenfruchtanbau. Damit kann die gelockerte Bodenstruktur nachhaltig stabilisiert werden."

Flächen werden organisch gedüngt

Derzeit ist es üblich, dass alle Ackerflächen im Frühjahr ab Mitte Februar eine Gülledüngung von etwa 30 m³ Schweinegülle erhalten, das entspricht etwa 150 kg Stickstoff pro Hektar. Die Gülleausbringung erfolgt dabei entlang fester Fahrgassen mit 24 m Abstand, wobei sowohl Schleppschläuche wie auch Schleppschuhe eingesetzt werden. Besonders bodenschonend ist die Verschlauchung der Gülle, bei der auf schwere Güllefahrzeuge verzichtet werden kann. Wegen der weiten Fahrgassenabstände wird damit bei der Gülleausbringung nur ein kleiner Teil der Ackerfläche befahren.

Die Fahrgassen haben nach 27 Jahren Pflugverzicht eine hohe Festigkeit erreicht und können bei fast jedem Wetter befahren werden. Ludwig Wreesmann sagt dazu: „Anfangs mussten wir den Fahrern sagen: Keine Angst vor Pfützen in den Fahrgassen. Der Boden trägt trotzdem und das Gespann fährt sich dort nicht fest.“

Seit dem Jahreswechsel 2022/23 liegen alle Flächen des Gutes außerhalb „Roter Gebiete“, bis dahin waren die meisten Flächen aber von den damit verbundenen Einschränkungen betroffen, so dass ein bewusster Umgang mit dem organischen Dünger hohe Priorität hatte.

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